Die neue Schengen-Radwanderung

"Auf den Spuren des Ritters Hotzenplotz"

Seit 2008 unsere bisherige Wochen-Radtour "Sudeten Radweg", die entlang polnisch-tschechischer Grenze führt, wird enorm verbessert. Es ist so, weil die neue EU-Länder jetzt auch die Schengen-Zone gehören, und die Staatsgrenze kann man in beliebiger Stelle, ohne jegliche Kontrolle pasieren. Bisher waren wir auf die wenige offizielle Grenzübergänge angewiesen, was viele unnötige Um- und Auffährte benötigte. Es war keine "leichte" Radtour... jetzt aber - endlich wird! Sowohl leichter als auch interessanter. Dank neuer Routenführung können wir ständig etntweder Bachtäler oder flache Gebiete zwischen den Hügeln folgen.

Anfangs Februar 2008, bei schönem "Frühlingswetter" unternahm ich die erste Erkundigung vor Ort und bin sehr positiv überrascht. Nachstehend präsentiere ich einige Fotos und Karten, mit neuem Routenverlauf. Wenn Sie aber diese Februar-Fotos anschauen werden - vergessen Sie natürlich nicht, dass im Sommersaison sieht die Landschaft viel schöner aus :)

Die Grenze entstand im 18 Jh, genau im 1742 als folge des ersten Schlesischen Krieges. Sie verläuft sehr krumm, teilt viele Dörfer auf zwei, bildet zahlreiche "Halbinseln" und Enklaven, wie zB. die Enklave von Hotzenplotz (Osoblaha). Der aus Böhmen stammende Schriftsteller Otfried Preußler, erinnerte dieses Städtchen, das mal einen großen Eindruck auf ihn machte, als er seine bekannte Kinderbücher über Räuber Hotzenplotz schrieb. "Auf den Spuren des Ritters Hotzenplotz" - vielleicht die neue Name dieser Tour, wie schon zB. auf den Webseite von DNV-Tours zu finden ist, wird für Verkauf der Tour glücklicher. Leider, schade, die historische Namen wie "Sudetenland", "Provinz Schlesien" usw. erwecken noch immer schlechte Kriegserrinerungen.

Seit 1945 war die Grenze - wie überall im Ostblock - stark bewacht und mit vielen Drahtzäunen, Schlagbäumen usw. versiegelt.




Hier - beisipelweise - das historische Foto (Juli 2005) von Jarnoltow / Dürr Arnsdorf.
Alte Dorfstrasse gesperrt, kein Durchgang erlaubt.




Die strenge Kontrollen und Strafen waren auch für die örtliche Bevölkerung lästig.
In diesem Artikel (2005) beklagten sich die tschechiche Journalisten, dass trotz EU-Eintritt beiden Länder, es herrschen die Realitäten aus der Kommunismus.
 




Jetzt - genau wie in Deutschland im Wendejahr 1990 - fallen alle Sperren weg. Gleiche Stelle im Februar 2008.
Die Strasse ist noch nicht richtig geräumt, aber mit dem Rad kann man schon problemlos durchfahren.




In anderen Stellen - wie zB hier in Dziewietlice / Heinersdorf ist die Dorfstrasse leicht befahrbar und ausgeschildert.
Im Hintergrund das Gelände ehem. Bahnhofes  (Bahnlinie seit langem abgebaut)


Etappe Paczkow (Patschkau) - Glucholazy (Ziegenhals)

Unsere Radwanderung beginnt ja in Glatzer Talkessel, wo wir die erste 2 Etappen den Flusslauf der Weistritz und Glatzer Neisse biss nach Paczkow / Patschkau folgen. Dan nehmen wir Abschied vom polnischen Schlesien und überqueren zum ersten mal die tschechische Grenze um das sehenswerte Städtchen Javornik / Jauernig  zu besichtigen.



Bisher müssten wir hier durch...




Jetzt, den Autoverkehr meidend, fahren wir durch hübsches Dorf Goscice / Gostitz




Und kommen bis zu ehemalige Grenzschutzwache. Sehen sie das Loch im Zaun, ganz hinten?







Ja, so passiert man die Grenze jetzt :) Gleich sind wir auf tschechischer Nebenstrasse







...die uns nach Jauernig bringt.




Von Jauernig geht's leicht nach Vidnawa / Weidenau.
Hier begann einst laaange Auffahrt




Jetzt nicht mehr.. jetzt fahren wir diese hübsche Alee entlang,
durch ein Naturschutzgebiet "Weidenauer Moor"



An einigen Teichen vorbei



Und überqueren die kaum sichtbare "Grüne Grenze".
In Hintergrund sieht man das polnische Dorf Laka / Wiesau wo wir eine Asphaltstrasse wieder erreichen



So sieht das auf den Karten - neue Route ist grün, alte rot markiert.



Um weiter nach Glucholazy / Ziegenhals zu kommen, müssten wir auf der tschechische Seite bleiben und eine Hauptstrasse entlang der Grenze zu nehmen, die quer durch einen Hügelgebiet führt. Jetzt geht es viel bequemer - am Bächer entlang durch weitere hübsche Dörfer...

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Etappe Glucholazy (Ziegenhals) - Krnov (Jägerndorf)

Gegenüber G³ucho³azy / Ziegenhals auf tschechischer Seite liegt ein schönes, buntes Städtchen Zlate Hory / Zuckmantel. Bisher hatten wir keine Zeit zu Besuch, wir erwägen aber - zumindest als Alternative...



...auch diese Ortschaft per Rad zu besuchen




Weil von hier zum polnischen Jarnoltowek / Arnoldsdorf führt wieder durch die Grenze eine schöne, kleine Strasse




Kurzer Abschnitt im Grenzbereich blieb übez lange Jahrzehnte zugewachsen
- jetzt wird toll geräumt und eröffnet :)



Hier die restliche Sperren... na ja, eine Berliner Mauer war das auch nicht ;)))




Im Dorf Moszczanka / Langenbruck müssten wir früher wieder eine lange Auf- um Umfahrt anfangen,



Jetzt können wir aber weiter dem Bachlauf folgen 



Die Grenze passieren wir hier - in Krzyzkowice / Kröschendorf



Und in wenigen Kilometer erreichen wir den Bahnhof Osoblaha / Hotzenplotz
wo eine abenteuerliche Fahrt mit der Schmalspurbahn beginnt.




Auf dieser Karte nochmal Alte und neue Route im Vergleich.
Man sieht deutlich wie unbequem müssten wir fahren, um die "ofizielle" Grenzübergang zu passieren .




Letzter Abschnitt der Etappe (Albrechtice - Krnov) fürt am Grenzfluss Goldoppa entlang.
Hier eine noch geschlossene Grenzbrücke



Die andere "Schengen-Brücken" sind aber offen - wir können mal auf polnische, mal auf tschechische Seite fahren.
(Bisher nur auf tschechische - dann müssten wir für einige Kilometer auf die belebte Autostrasse ausweichen)



Etappe: Krnov (Jägerndorf) - Opava (Troppau) - Hradec (Grätz)

Von dieser Etappe habe ich noch keine neue Fotos (ja, die Wintertage sind doch kurz...) aber Abschnitt der Radkarte zeigt generell alten und neuen Routenverlauf:



Ja, das war bisher echt tückisch, wir könnten sogar die existierenden "kleinen" Grenzübergänge nicht verwenden, die nur den örtlichen Grenzverkehr dienten. Deswegen war so eine großer "Bogen" durch Hügelland, mit vielen Auf- und Abfahrten nötig. Jetzt fahren wir bequem auf dem flachen, polnischen Ufer der Oppa, und kommen nach Troppau und Grätz viel schneller. Desto haben wir nachmittags noch zeit um die Gegend von Grätz zu besuchen. Es lohnt sich einen technischen Denkmal zu besichtigen - den Weisshuhn-Kanal alter Papierwerk:





Auf Wiedersehen im Sommer!




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